Mitarbeiter, die auf eigene Faust Software kaufen, Cloud Dienste installieren oder Webanwendungen nutzen – auf den ersten Blick ein Albtraum für die IT. Wer kümmert sich um regelmäßige Updates? Wer sorgt dafür, dass diese Schatten-IT nicht zum Sicherheitsrisiko für das gesamte Unternehmen wird? CIOs sehen sich mit Schrecken einem wachsenden Bestand an IT-Lösungen gegenüber, die von Fachabteilungen ohne ihr Wissen beschafft werden. Mittlerweile kämpft fast jedes Unternehmen mit diesem Phänomen. Laut einer aktuellen Studie, die das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne für die Atos Cloud-Tochtergesellschaft Canopy durchgeführt hat, sind die Ausgaben für Schatten-IT heute höher denn je. Demnach schätzen zwei Drittel der befragten Manager, dass zwischen 5 und 15 Prozent des IT-Budgets auf Informationstechnologien jenseits ihrer Kontrolle entfallen. Dieser Wert, so die Einschätzung der IT-Entscheider, steigt in diesem Jahr auf über 20 Prozent.

Auf den zweiten Blick birgt diese scheinbar ärgerliche Autonomie der Fachabteilungen allerdings immenses Potenzial für eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität. Wenn sich die Unternehmens-IT gezielt anschaut, zu welchen Behelfsmitteln die Mitarbeiter greifen, gewinnen sie ein präzises Bild der Nutzeranforderungen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, die offiziell zur Verfügung gestellten Lösungen an diese Anforderungen anzupassen und die einstige Schatten-IT in die offizielle Infrastruktur zu integrieren.

Daher lohnt es sich, Fachabteilungen bei Entscheidungen über IT-Investitionen mit ins Boot zu nehmen. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass innovative Technologien, etwa der Einsatz mobiler Endgeräte, häufig aus den Fachbereichen heraus vorangetrieben werden – was gleichzeitig einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren der digitalen Transformation ist: Digitale Technologien in den täglichen Arbeitsabläufen der Mitarbeitern zu verankern.

 Kommentar von Rainer Schindlmayr, Manager PreSales bei LANDESK Software